Teneriffa ist mit über 80km Länge und 50km Breite die größte der Kanarischen Inseln.
Die Inselgruppe liegt im Atlantik vor der nordafrikanischen Küste, gehört politisch aber zu Spanien.
Die Kanaren sind vollständig vulkanischen Ursprungs.
Der höchste Berg ist der Pico del Teide auf Teneriffa mit 3.718m Höhe. Er bildet gleichzeitig auch eine markante Wetterscheide zwischen dem Norden und Süden der Insel.
Im Gegensatz zum trockenen und wüstenhaften Südteil präsentiert sich der grüne Norden durch den Einfluss feuchter Atlantikluft wesentlich kühler und regenreicher.
Die Kanarenflora ist von südeuropäischen und nordafrikanischen Einflüssen geprägt und berühmt für ihren immensen Artenreichtum und große Zahl an Endemiten.
Die Orchideen sind nur mit einem bescheidenen Anteil von 7 Arten vertreten.
Ihre Vorkommen konzentrieren sich ausschließlich auf den feuchten Norden und Westen der Insel. Sie wachsen in Höhen von 200 - 1500m, vorzugsweise im Einflussbereich der Passatwolkenzone.
Die Blütezeit der kanarischen Orchideen reicht von November bis April.
Januar und Februar sind die beste Zeit, um die meisten Arten in Blüte zu erleben.
Das seltene Kanarische Knabenkraut (Orchis canariensis) und der Kanarenstendel (Habenaria tridactylites) sind auf den Kanarischen Inseln endemisch. Der Kanarenstendel ist an den Nordhängen Teneriffas die häufigste Orchidee.
Der unscheinbare Grünstendel (Gennaria diphylla) und die Keuschorchis (Neotinea maculata) sind auch außerhalb der Kanaren im Mittelmeerbereich verbreitet. Auf Teneriffa sind sie nur lokal und zerstreut zu finden.
Zwei mediterrane Florenelemente, die aber auf Teneriffa nur sehr selten vorkommen, sind die Drohnen-Ragwurz (Ophrys bombyliflora) und der Kleinblütige Zungenstendel (Serapias parviflora var. mascaensis).
Das Riesenknabenkraut von Teneriffa
Ein echter Endemit Teneriffas und gleichzeitig auch die prächtigste Orchidee der Insel ist Metlesics Mastorchis oder Riesenknabenkraut (Barlia metlesicsiana).
Im Vergleich zu Ihrer Schwesternart (Barlia robertiana), die im Mittelmeergebiet weit verbreitet ist, hat sie spitz zulaufende Laubblätter, die sich gleichmäßig am Stängel verteilen. Die Blüten sind meist zartrosa gefärbt. Ihnen fehlt der grüne Farbstoff der Schwesternart, so dass sie im Erscheinungsbild filigraner und eleganter wirkt.
Das Riesenknabenkraut ist ausschließlich auf den Westen und Südwesten Teneriffas beschränkt.
Es wächst in der Blocklavazone zwischen 800 - 1400m Höhe und ist sowohl in extensivem Kulturland als auch in Kiefernwäldern anzutreffen. Im Gegensatz zu den anderen Orchideen der Insel kann es auch in trockenere Zonen vordringen.
Im Nordwesten der Insel liegt das über 1.300m hohe Tenogebirge, das mit spektakulären Schluchten und Felswänden steil zum Atlantik abfällt. Es ist eines der orchideenreichsten Gebiete Teneriffas. Hier findet sich in steilen nordexponierten Lavahängen auch das Kanarische Knabenkraut (Orchis canariensis).