Deutschland liegt in der Mitte Europas und bietet von der Ost- und Nordseeküste bis zu den Alpen vielfältige und abwechslungsreiche Landschaften, die durch traditionelle Bewirtschaftungsformen des Menschen seit Jahrhunderten geprägt und gestaltet wurden.

Zu den arten- und orchideenreichsten Gebieten zählen z. B. die Muschelkalkgebiete Thüringens, die Rhön, die Fränkische und Schwäbische Alb, der Kaiserstuhl im Südwesten Baden-Württembergs, die Moorlandschaften des Alpenvorlandes und natürlich die Bayerischen Alpen.

Die etwa 80 wildwachsenden Orchideenarten, die bei uns vorkommen,  sind gesetzlich geschützt und dürfen weder gepflückt oder ausgegraben noch beschädigt werden. 

Zum Schutz und zur Pflege der heimischen Orchideen wurden bereits vor mehr als 40 Jahren die Arbeitskreise Heimische Orchideen (AHO) gegründet.

Durch Kartierung, Pflegeeinsätze und Zusammenarbeit mit regionalen Naturschutzbehörden tragen sie wesentlich zum besseren Verständnis und zur Bestandssicherung der Arten bei.

Die Symbolpflanze für deutsche Orchideen ist zweifellos der Frauenschuh (Cypripedium calceolus).

Von allen heimischen Orchideen ist er mit seinen prächtigen Blüten nicht nur die auffälligste, sondern für manch einen auch die attraktivste Wildblumenart hierzulande.

Deutschland zählt innerhalb Europas als zentraler Verbreitungsschwerpunkt für den Frauenschuh , der jedoch auf der Roten Liste steht. Er gehört infolgedessen zu den prioritäten Arten nach Anhang 2 der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU, woraus sich für Deutschland eine besondere Verantwortung für den Schutz der Vorkommen ergibt.