Die Halbinsel des Peloponnes ist der südlichste Teil des Balkans.

Starke landschaftliche Kontraste lassen den Peloponnes wie einen kleinen Kontinent erscheinen. Vor allem der Norden, der mittlere und südliche Teil sind sehr gebirgig, während im Westen flache Küstenbecken und Schwemmlandebenen das Landschaftsbild bestimmen.

Ausgedehnte Weideflächen , Oliven- und Weinbaukulturen, aber auch viel Ödland mit Macchia und Phrygana prägen die Vegetation des Peloponnes.

Extensives Weideland, Macchia- und Affodilfluren sowie Ruderalflächen aufgrund von Waldbränden beherbergen oft arten- und individuenreiche Orchideenbiotope.

Nicht selten kann man in vielen Gebieten Massenvorkommen mehrerer Ragwurzarten auf relativ eng begrenztem Raum beobachten.
Die Ragwurze neigen unter diesen Bedingungen stark zur Hybridisierung untereinander,  so dass die Merkmalsgrenzen der ohnehin sehr ähnlichen Arten verschwimmen und eine exakte Bestimmung unmöglich machen.

Ein Phänomen, dass am Peloponnes besonders häufig zu beobachten ist.

Nichtsdestotrotz haben sich durch diese Hybridisierungsvorgänge lokal auch einige Sippen mit einem relativ einheitlichen Erscheinungsbild entwickelt. Dies hat wiederum dazu geführt hat, dass diese Pflanzen als eigenständige Arten beschrieben worden sind.

Inzwischen gibt es etliche Neubeschreibungen vom Peloponnes und es werden von Jahr zu Jahr mehr.

Ob diese ausufernde Zersplitterung der Arten sinnvoll ist, sei dahingestellt. Die Bestimmung vor Ort wird dadurch jedenfalls nicht erleichtert.