Die Toskana ist eines der bekanntesten und beliebtesten Urlaubsziele in Italien.
Der Norden der Toskana und die Küstenregionen sind allerdings auf weite Strecken stark zersiedelt, bebaut oder schwer zugänglich. Hier gibt es zwar viel Kulturland aber relativ wenig Biotope.
Interessant ist dagegen der Süden der Toskana mit dem Maremma-Nationalpark und dem Monte Argentario. Auch die dünn besiedelten Bergregionen im Hinterland um Lucca, dem Monte Labbro oder Monte Amiata sind zu empfehlen.
Monte Amiata
Der Monte Amiata ist mit 1.738m die höchste Erhebung der Toskana.
Es ist ein erloschener Vulkan an dessen Rändern nach wie vor geothermale Aktivität herrscht. Besonders beeindruckend sind die heißen Quellen und bunten Sinterkaskaden bei Saturnia und Bagni San Filippo.
Das hügelige Bergland der weitläufigen Umgebung mit seinen ausgedehnten Eichen- und Kastanienwäldern und extensivem Weideland ist reich an Orchideen und Schmetterlingen. Ein verborgenes Idyll, das kaum touristisch erschlossen ist und hervorragende Möglichkeiten zum Wandern und für Naturbeobachtungen bietet.
Aktive vulkanischen Aktivitäten der Toskana sind auch in den Colline Metallifere zwischen Larderello und Monterotondo zu bestaunen. Bei Sasso Pissano kann man Dampfquellen und Fumarolen aus nächster Nähe beobachten.
Von "Spinnen" und spinnenähnlichen Ragwurzen
Wer sich im Frühjahr von März bis April in der Toskana auf Orchideensuche begibt, der wird in geeigneten Biotopen auf eine Vielzahl von Ragwurzarten treffen.
Zu den Spezialitäten der Region zählen die großblütige Hornissen-Ragwurz (Ophrys crabronifera) oder die Tyrrhenische Ragwurz (Ophrys arachnitiformis ssp. tyrrhena).
Daneben gibt es eine Reihe anderer Sippen aus dem Sphegodes- und Arachnitiformis-Komplex, die oft sehr variabel in der Blütenform sind und leicht mit anderen Arten hybridisieren, so dass die Bestimmung vor Ort oft nicht leicht fällt oder gar unmöglich wird.
Zur Verwirrung trägt dann auch noch die unübersichtliche Nomenklatur sowie Neubeschreibung bzw. Umkombinationen einiger Arten in jüngster Zeit bei.
Beispielsweise ist die in Mitteleuropa weit verbreitete Ophrys sphegodes mit der hier vorkommenden Ophrys classica morphologisch nahezu identisch. Berücksichtigt man die ohnehin große Variabilität der Spinnenragwurz, so gibt es eigentlich keinen Grund, hier in zwei Arten aufzugliedern.