Griechenland

Blick über Meteora auf das Pindos-Gebirge
Blick über Meteora auf das Pindos-Gebirge
Shipswreck-Beach, Zakynthos
Shipswreck-Beach, Zakynthos

Griechenland liegt in der östlichen Mittelmeerregion zwischen dem Ionischen Meer im Westen und der Ägäis im Osten.

Die Landschaft der südlichen Balkanhalbinsel wird wesentlich von Meer und hohen Gebirgszügen geprägt. Die Bergmassive bestehen überwiegend aus Kalk und sind verkarstet. Einige Gebirgszüge auf dem  Festland, dem Peloponnes und Kreta erreichen Höhen von weit über 2000m. Die höchste Erhebung ist der berühmte Olymp mit 2.918m.

 

Die zahlreichen dem Festland vorgelagerten Inseln und die stark zerklüfteten Küsten mit malerischen Buchten stellen für viele Urlauber das landschaftliche Sinnbild Griechenlands dar.

 

Alleine das Inselmeer der Ägäis umfasst über 1300 Inseln und macht rund drei Viertel des griechischen Hoheitsgebietes aus. Die Verschiedenartigkeit jeder einzelnen Insel in Größe, Landschaft und Vegetation ist einzigartig und für Naturfreunde aus aller Welt ein großer Anziehungspunkt.

 

 

typisch griechische Küstenlandschaft
typisch griechische Küstenlandschaft

Griechenland ist gemessen an seiner Größe das pflanzenreichste Land Europas. 

Die topografische Vielfalt von den Küsten bis in die alpinen Regionen und das große Spektrum an Klimazonen von mediterran bis kontinentaleuropäisch sind zwei wesentliche Gründe für den enormen Reichtum an pflanzensoziologischen Einheiten und regionalen Lebensräumen.

Dennoch ist mehr als ein Drittel der Fläche Griechenlands durch menschliche Eingriffe stark überprägt und die Vegetation daher im ständigen Wandel. 

Vor allem Weidewirtschaft, Kahlschläge und Brände haben vielerorts karge Landschaften hinterlassen.

Reinholds Ragwurz (Ophrys reinholdii)
Reinholds Ragwurz (Ophrys reinholdii)

Die Orchideenflora Griechenlands umfasst etwa 200 Arten.

Mehr als die Hälfte davon sind der Gattung Ophrys zuzuordnen, die hier so artenreich und variabel vertreten ist wie nirgends sonst in Europa.

Alljährlich werden neue Ragwurzarten und -unterarten beschrieben, so dass die Artdifferenzierung der einzelnen Sippen untereinander immer komplexer und schwieriger wird.

 

Zu den charakteritischen Ragwurzen gehören u. a. die weit verbreitete Reinholds Ragwurz (Ophrys reinholdii), die unverwechselbare Äskulap-Ragwurz (Ophrys aesculapii) und die zierliche Delphi-Ragwurz (Ophrys delphinensis), um nur ein paar der besonders attraktiven Arten zu nennen.

Helena-Ragwurz (Ophrys helenae)
Helena-Ragwurz (Ophrys helenae)

Eine Hauptattraktion unter den griechischen Orchideen ist die großblütige und unverkennbare Helena-Ragwurz (Ophrys helenae).

Sie ist ein echter Endemit der südlichen Balkanhalbinsel, wobei ihr Hauptverbreitungsschwerpunkt in Nordgriechenland liegt.

Zur Blütezeit Ende April stellt sie in manchen Regionen ein dominierendes Florenelement dar. Besonders in extensiven Wiesen und Weideland kann sie große Bestände bilden.

Hauptmerkmal der Helena-Ragwurz ist die fehlende Malzeichnung auf der Blütenlippe, die sie von allen Vertetern ihrer Gattung signifikant unterscheidet.

Die größte Besonderheit liegt aber in ihrem Bestäubungsmechanismus. Im Gegensatz zu den meisten Ophrys-Arten ist die Helena-Ragwurz nämlich keine Sexualtäuschblume, sondern lockt ihre Bestäuber durch Vortäuschen eines Schlafplatzes an.

Die Bestäuber sind in der Regel Langhornbienen, welche die weinroten Blüten am Abend als "schwarzes Loch" wahrnehmen. Beim erfolglosen Versuch in den vermeintlichen Schlafplatz hineinzukriechen, werden ihnen die Pollinien der Blüte angeheftet und beim nächsten Versuch an einer anderen Blüte die Bestäubung vollendet.

Variabilität von Ophrys helenae:

Ophrys helenae, gelbrandig
Ophrys helenae, gelbrandig
Ophrys helenae var. planimaculata
Ophrys helenae var. planimaculata
Ophrys helenae mit Ansatz von Malzeichnung
Ophrys helenae mit Ansatz von Malzeichnung
Ophrys helenae, typische Ausprägung
Ophrys helenae, typische Ausprägung